Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 033 - 17.10.2016
Überlebt, um ausgebeutet zu werden: Ausstellung zeigt moderne Arbeitssklaverei in Südeuropa

„Bitter Oranges“ macht Station vom 18.10. bis 8.11. in Wolfsburg

Menschenunwürdige Unterbringung in Zelten oder Slumsiedlungen, extreme Ausbeutung der Arbeitskraft und eine zermürbend unsichere Bleibeperspektive – das ist bittere Realität für afrikanische Flüchtlinge in Süditalien. Wenn im Winter die Orangenernte ansteht, beginnt die Hochsaison für die geflüchteten Erntehilfskräfte. Armut und soziale Ausgrenzung, aber auch gegenseitige Unterstützung und Zusammenhalt prägen die Lebenswelt der Betroffenen. Viele von ihnen haben oft den lebensgefährlichen Weg über das Mittelmeer nach Europa nur knapp überlebt.

Die Ausstellung „Bitter Oranges“ thematisiert beispielhaft moderne Arbeitssklaverei in Europa sowie den Preisdruck in der Lebensmittelproduktion. Zugleich sensibilisiert sie für faire Handelsbedingungen und einen bewussten Konsum von Nahrungsmitteln. Eine breite Partnerschaft verschiedener Organisationen hat die Ausstellung nach Niedersachsen geholt. Ab 18. Oktober macht sie in Wolfsburg Station.

Die Fotoausstellung Bitter Oranges ist das Ergebnis eines dreijährigen Forschungsprojekts, in dem die EthnologInnen Dr. Diana Reiners und Univ.-Prof. Dr. Gilles Reckinger von der Universität Innsbruck sowie die Fotografin und Sozialwissenschaftlerin Carole Reckinger, M.Sc., regelmäßig die Orangenarbeiter von Rosarno aufsuchten. Diese Bilder werden nun in Niedersachsen erstmals gezeigt.

Zu sehen ist die Ausstellung vom 18. Oktober bis 8. November in der Bürgerhalle der Stadt Wolfsburg. Getragen und organisiert wird die Ausstellung in Wolfsburg von der Stadt Wolfsburg, der IG Metall Wolfsburg, Arbeit und Leben Wolfsburg, dem Europäischen Informations-Zentrum Niedersachsen, der italienischen Konsularagentur, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und dem DGB-Bezirk Niedersachsen - Bremen - Sachsen-Anhalt.

Im Rahmen der Ausstellung in Wolfsburg sind verschiedene Veranstaltungen geplant:

  • 19. Oktober und 26. Oktober 2016, 17 Uhr in der Bürgerhalle der Stadt Wolfsburg sowie im Delphin Palast: „Führungen durch die Ausstellung und Kinoveranstaltungen Welcome to Norway“
    Kunstwissenschaftlerin Iwona Glajc von der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN führt jeweils um 18.00 Uhr durch die Ausstellung Bitter Oranges in der Bürgerhalle der Stadt Wolfsburg. Im Anschluss an die Führungen wird ab 20.00 Uhr im Delphin Palast der Film „Welcome to Norway“ präsentiert. "Welcome to Norway" ist mit dem DGB-Filmpreis ausgezeichnet und geht auf eine tiefgründige und humorvolle Weise auf die Flüchtlingsthematik ein.

  • 20. Oktober 2016, 18 Uhr in der Bürgerhalle der Stadt Wolfsburg: „Der Weg in den Betrieb - Wie kann die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen gelingen?“
    Diskussionsveranstaltung mit Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, Daniela Behrens, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Ali Naghi, Betriebsratsvorsitzender der Autovision GmbH, Lothar Laubert, Geschäftsbereichsleitung Soziales und Gesundheit der Stadt Wolfsburg und Julius von Ingelheim, Geschäftsführer der Allianz für die Region GmbH.

  • 1. November 2016, 18.00 Uhr bei der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN, Burgallee 6 in Wolfsburg/Neuhaus: „Hartes Brot“
    Diskussionsveranstaltung mit Franco Garippo, Betriebsrat Volkswagen, Peer Schladebusch, Referent für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt Region Lüneburg-Wolfsburg, und Dr. Kati Zenk, Geschäftsstellenleiterin Arbeit und Leben Wolfsburg.

  • 3. November 2016, 19.00 Uhr in der Stadtbibliothek Wolfsburg: „Wo ich noch arbeiten kann… - Lesung mit Luc Degla“
    Einblicke und Einstiege in den deutschen Arbeitsalltag und Beobachtungen eines Zugereisten. Führung durch die Ausstellung um 18.00 Uhr.

 Weitere aktuelle Informationen rund um die Ausstellung finden Sie auf der Homepage www.bitter-oranges.de.

Zur Ausstellungseröffnung am 18. Oktober um 16:30 Uhr laden wir herzlich auch die Vertreterinnen und Vertreter der Presse ein. Bei der Eröffnung wird der Ausstellungsmacher Prof. Gilles Reckinger zugegen sein, in die Ausstellung einführen und für O-Töne oder Interviews zur Verfügung stehen.


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