Deutscher Gewerkschaftsbund

23.04.2014

1. Mai 2014. Gute Arbeit. Soziales Europa.

Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit

Plakat zum 1. Mai 2014

DGB

Am 1. Mai demonstrieren wir für die Würde und Rechte der arbeitenden Menschen.

2014 ist das Jahr wichtiger Weichenstellungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Nach Jahren der Deregulierung machen sich Politik und Gesellschaft endlich auf den Weg zu einer Neuen Ordnung der Arbeit. Der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro wird die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Millionen von Menschen verbessern. Das gilt auch für die Stärkung der Tarifautonomie. Aber: Ausnahmen darf es beim Mindestlohn nicht geben, er muss für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gelten, ungeachtet ihres Alters, ihrer Ausbildung oder der Dauer von Arbeitslosigkeit.

2014 ist das Jahr der Betriebsratswahlen. Die Demokratie darf nicht vor den Werkstoren und Bürotürmen Halt machen, die Beschäftigten wollen mitreden und mitbestimmen, wenn es um ihre Belange geht. Deshalb brauchen wir mehr Mitbestimmung, mehr Rechte für die Betriebs- und Personalräte, auch beim Einsatz von Leiharbeit und Werkverträgen.

2014 ist das Jahr der Europawahlen: Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen auf, wählen zu gehen. Nur wenn wir wählen gehen, können wir das Europäische Parlament und die Demokratie in Europa stärken. Europas Krise ist längst nicht ausgestanden. Niedrige Wachstumsraten, hohe Arbeitslosigkeit, vor allem unter jungen Menschen, und zunehmende Armut – die Folgen der rigorosen Sparpolitik sind verheerend. Diese Politik muss ebenso gestoppt werden wie der Abbau von sozialen Errungenschaften und Arbeitnehmerrechten.

Europa braucht eine Investitionsoffensive. Nur so können die europäischen Volkswirtschaften innovativer werden und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Denn es geht darum, den Menschen eine Lebens- und Arbeitsperspektive und Millionen Europäern Zuversicht zu geben. Wir wollen für die Menschen in Deutschland und Europa gute Arbeit, ein sicheres Auskommen und ein Leben in Würde!

Wir wollen:

  • einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro – Würde kennt keine Ausnahmen
  • eine Rente, die zum Leben reicht und die Lebensleistung würdigt
  • Investitionen in Bildung und Ausbildung
  • Mitbestimmungsrechte beim Einsatz von Leiharbeitnehmern und der Vergabe von Werkverträgen
  • eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben
  • Schluss ist mit der Diskriminierung von Frauen – auch in der Bezahlung
  • ein Investitionsprogramm für ein sozial gerechtes Europa und die Modernisierung der Wirtschaft
  • die bessere Finanzierung eines handlungsfähigen Staates durch die großen Vermögen

Unsere Geschichte verpflichtet uns – 100 Jahre nach Ausbruch des 1. Weltkriegs und 75 Jahre nach Beginn des 2. Weltkriegs – zum Handeln gegen Krieg und Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus. Der 1. Mai ist unser Tag der Solidarität und kein Ort für Nazis.

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ÜBERSICHT ÜBER DIE MAI-VERANSTALTUNGEN IN NIEDERSACHSEN

Der Vorsitzende des DGB Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt, Hartmut Tölle, spricht dieses Jahr bei der Mai-Kundgebung in Stadthagen.

Weitere prominente Rednerinnen und Redner der Kundgebungen am 1. Mai in Niedersachsen sind:
Harald Schaum (stellvertretender Bundesvorsitzender IG BAU): Papenburg
Meinhard Geiken (Bezirksleiter IG Metall Küste): Aurich
Ursula Engelen-Kefer (ehemaliges Mitglied DGB-Bundesvorstand): Oldenburg
Ralf Becker (Vorsitzender Landesbezirk IG BCE Nord): Wilhelmshaven
Hartmut Meine (Bezirksleiter IG Metall Niedersachsen – Sachsen-Anhalt): Osnabrück
Andrea Kocsis (stellvertretende Bundesvorsitzende ver.di): Salzgitter
Susanne Kremer (stellvertretende Leiterin ver.di Landesbezirk Niedersachsen – Bremen): Helmstedt
Andreas Gehrke (Mitglied GEW-Hauptvorstand): Hameln
Ulrike Laux (Bundesvorstandsmitglied IG BAU): Hannover
Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsen): Lehrte
Jörg Radek (stellvertretender Bundesvorsitzender Gewerkschaft der Polizei): Northeim


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