Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 044 - 24.07.2013

DGB unterstützt Kampf gegen Missbrauch von Werkverträgen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) begrüßt die Ankündigung der niedersächsischen Landesregierung, scharf gegen den Missbrauch von Werkverträgen vorzugehen, und fordert eine zügige Umsetzung wirksamer Maßnahmen.

Der DGB-Landesvorsitzende Hartmut Tölle sagte: "Die aktuell bekannt gewordenen Fälle ausbeuterischer Arbeits- und Lebensbedingungen sind Ausdruck eines Problems, vor dem wir Gewerkschaften immer gewarnt haben: In vielen Branchen gibt es schwarze Schafe unter den Unternehmen, die Werkverträge missbrauchen, um Löhne zu drücken. Gut, dass die niedersächsische Landesregierung das Problem ernst nimmt. Gute Arbeit muss ganz oben auf der politischen Agenda stehen."

Um dem Problem Herr zu werden, bedürfe es neben der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes nicht unter 8,50 Euro, besserer Kontrollen, um Scheinwerkverträge aufzudecken, sowie der gesetzlichen Neuregelung des Werkvertragswesens. Unter anderem müssten die Mitspracherechte der Betriebsräte gestärkt werden.

Hartmut Tölle begrüßte zudem die Ankündigung des Wirtschaftsminister Olaf Lies, eine Beratungsstelle für mobile Beschäftigte einzurichten: "Ausländische Beschäftige sind miserablen Zuständen oft hilflos ausgesetzt. Um ihre Situation zu verbessern, braucht es flächendeckende Beratung in Niedersachsen. Deshalb ist die Gründung einer Geschäftsstelle in Oldenburg ein wichtiger erster Schritt."

Die Unternehmen forderte der DGB-Vertreter auf, sich von ausbeuterischen Arbeitsbedingungen eindeutig zu distanzieren und zu guter Arbeit zu bekennen: "Dumping-Methoden müssen endlich der Vergangenheit angehören."


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