Mehrdad Payandeh ist der neue Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt. Auf der DGB-Bezirkskonferenz in Hannover stimmten heute 99 Prozent der 94 Delegierten für den 57-Jährigen. Zuvor hatte Mehrdad Payandeh in einer engagierten Rede für seine Wahl geworben. Er wolle für gute Arbeit kämpfen, betonte er auf der DGB-Bezirkskonferenz: „Nicht billige und unsichere Jobs, sondern gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen müssen das Markenzeichen unserer Gesellschaft werden! Das zahlt sich für alle aus, für Beschäftigte und Unternehmen.“
Außerdem warb er für mehr Investitionen: „Die Zukunft ist nicht umsonst zu haben. Wir brauchen eine Investitions-Agenda. Bund und Länder verzeichnen Überschüsse, aber alle wollen sparen - während die Hälfte der Brücken und Schulen marode ist. Die gute konjunkturelle Lage ermöglicht es, deutlich mehr zu investieren.“
Am Herzen liege ihm auch der Einsatz für eine offene, tolerante Gesellschaft, machte Payandeh in seiner Rede deutlich: „Die wachsende soziale Schieflage gefährdet den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wenn wir zulassen, dass Ungleichheit wächst, entsteht unter den Armen Konkurrenz - und dann wächst die Wut auf Fremde. So wird der Boden für politische Rattenfänger bereitet. Gerechte Gesellschaften sind wirtschaftlich, sozial und politisch stabiler.“
Mehrdad Payandeh hat viel Erfahrung in gewerkschaftlicher und politischer Arbeit: Der 57-jährige studierte Wirtschaftswissenschaftler leitet seit 2010 die Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik beim DGB-Bundesvorstand und hat in dieser Funktion maßgeblich Konzepte mitgeprägt wie den DGB-Marschallplan für eine Investitionsoffensive in Europa oder das DGB-Steuerkonzept zur Entlastung unterer und mittlerer Einkommen bei gleichzeitiger Stärkung der öffentlichen Finanzen. Er stammt aus einer iranischen Gewerkschafter-familie und floh 1985 vor politischer Verfolgung, ein Jahr später bekam er politisches Asyl in Deutschland.
Hintergrund:
Der Vorgänger von Mehrdad Payandeh, Hartmut Tölle, war von 2001-2017 Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt und hatte sich aus Altersgründen nicht für eine neue Amtszeit beworben.
DGB-Bezirkskonferenzen finden alle vier Jahre statt. 100 Delegierte aus den acht Mitgliedsgewerkschaften des DGB wählen dort den Vorsitz und Stellvertretung sowie die Geschäftsführung der neun DGB-Regionen und beraten Anträge zu gewerkschaftlichen, organisatorischen und politischen Themen.
Die im DGB-Bezirk zusammengeschlossenen Gewerkschaften haben in den drei Bundesländern rund 930.000 Mitglieder, in Niedersachsen hat der DGB rund 682.000 Mitglieder (Stand Ende 2016).
Einen Lebenslauf von Mehrdad Payandeh sowie ein Foto zur freien Verwendung finden Sie unter http://niedersachsen.dgb.de/presse/++co++3394a23e-a9a1-11e7-9762-525400e5a74a
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