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Die Entgeltlücke in Niedersachsen liegt mit 18 Prozent im schlechten Mittelfeld im bundesweiten Vergleich. Und sie dokumentiert vor allem eines: Handlungsbedarf, stellt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen anlässlich des Equal Pay Days am 7. März fest. Merle Mangels, zuständig für Gleichstellungspolitik beim DGB Niedersachsen, betont: „In der Debatte um Fachkräftegewinnung geht leider viel zu oft unter, dass Entgeltgleichheit ein wichtiger Faktor ist, wenn es um die Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit geht. Denn eines ist sicher: Die hohe Entgeltlücke ist ein echter Wettbewerbsnachteil.“
Es sind vor allem strukturelle Hürden, die es abzubauen gilt. Und hier kann die Politik gegensteuern, etwa durch den Ausbau und die vollständige Finanzierung von Kinderbetreuungsangeboten oder die Aufwertung personennaher Dienstleistungsberufe. Merle Mangels fordert: „Gerade Beschäftigte in frauendominierten Berufen, wie in der Pflege und in den Kitas, müssen schlicht mehr verdienen. Die öffentlichen Arbeitgeber haben derzeit Gelegenheit mit gutem Beispiel voranzugehen: Mit einem fairen Abschluss im öffentlichen Dienst können sie dazu beitragen, die Entgeltlücke zu überwinden – und nebenbei diese systemrelevanten Berufe attraktiver machen.“
Der Gender Pay Gap steht zudem auch für ein eklatantes Gerechtigkeitsproblem. Aus dem ungleich niedrigeren durchschnittlichen Verdienst im Vergleich zu Männern ergibt sich häufig eine finanzielle Abhängigkeit vom Partner. Und im Alter droht als Konsequenz nicht selten auch noch der Gender Pension Gap – das bedeutet Altersarmut für viele Frauen.
Doch auch unfreiwillige Teilzeit, eine unfaire Eingruppierung oder die ungleiche Verteilung von Haus- und Sorgearbeit führen zu einer geringeren Beteiligung von Frauen an Erwerbsarbeit und damit zu einem geringeren Entgelt. Es gilt also auch einen gesellschaftlichen Wandel von Geschlechterrollen herbeizuführen.
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